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1 Jahr, 52 Wochen, 365 Chancen deine Geschichte neu zu schreiben

1 Jahr, 52 Wochen, 365 Chancen deine Geschichte neu zu schreiben Was haben eine Krebserkrankung, die neue Corona-Normalität und das neue Jahr gemeinsam? Auf den ersten Blick scheinbar nichts, doch auf dem zweiten Blick offenbart sich: Sie alle symbolisieren eine Art Umbruch. Ob Schicksalsschlag, Krise oder Jahreswechsel, es ergibt sich für uns eine Möglichkeit zu reflektieren, zu träumen und sich neu zu sortieren. Doch oft scheitern wir an unseren guten Vorsätzen. Wie kommt’s? Trotz Corona & Krebs — jetzt ein neues Kapitel aufschlagen Jedes Jahr fallen wir aufs Neue darauf rein. Es gibt viele möglichen Fallen bei der Umsetzung von guten Vorsätzen. Diese zu kennen, kann helfen, sie zu vermeiden oder Strategien parat zu haben, um wieder aus ihnen herauszukommen. Erste mögliche Falle: Uns packt der Optimierungswahn. Besser, schneller, höher. Auf einmal sollen alle Bereiche im Leben besser laufen und am besten morgen schon Ergebnisse zu sehen sein. Das ist kompletter Wahnsinn. Es scheitert oft einfach daran, dass wir uns zu viel vornehmen. Auf der Liste steht dann: gesunde Ernährung, Bewegung, ehrenamtlich engagieren, beruflich durchstarten, Yoga wieder regelmäßig ausüben und, und, und … Und sobald die gewünschten Ergebnisse ausbleiben, küsst uns auch die Motivation auf Wiedersehen. Es ist ein Teufelskreis. Wie schaffen wir es da hinaus? Wir nehmen uns ein Ziel pro Monat vor. Der Fokus sichert unser Durchhaltevermögen und wir bleiben motiviert. © Ana Torres In 5 Schritten zu deinen Zielen für 2021 Zweite mögliche Falle: Unsere Wünsche sind vage formuliert. Es gibt keine Anhaltspunkte, wie wir erkennen, ob die Wünsche sich auch erfüllt haben. Mein persönlicher Tipp: Ich versuche strategisch vorzugehen. Ich weiß! Super unsexy, aber dennoch praktisch. Sprich: Gedanken und Wünsche sammeln, sortieren und daraus klare sowie realistische (!) Ziele formulieren. Hier meine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie ich zum Jahreswechsel meine Wünsche in Ziele für das neue Jahr umformuliere: 1. Sammeln meiner Träume: Ich greife immer wieder auf die altbekannte Mindmap-Methode zurück. Dafür schreibe ich z.B. 2021 groß in die Mitte und notiere alle meine Wünsche, Gedanken und Vorhaben auf das Blatt (ich schreibe sie mir „von der Seele“). 2. Dann umkreise ich mir 12 bis 13 Wünsche, die ich 2021 angehen möchte. 3. Für jeden Monat nehme ich mir einen Wunsch vor. Dies ist mein Fokus für den Monat. (Ich schreibe jeden Wunsch auf einen kleinen Zettel. Du kannst die Wünsche den Monaten jetzt sofort zuordnen oder das Schicksal jeden Monat entscheiden lassen, indem du einen Wunsch verdeckt ziehst.) 4. Dann formuliere ich den Wunsch in ein SMART-Ziel um. Dazu stelle ich mir zwei Fragen:a. Wo stehe ich jetzt gerade im Hinblick auf den jeweiligen Wunsch?b. Und was ist der kleinstmögliche Schritt in die Richtung, den Wunsch zu verwirklichen? c. Dann formuliere ich es als SMART-Ziel* S — spezifischM — messbarA — attraktivR — realistischT — terminiert 5. Als letzten Schritt breche ich das Ziel für den Monat in Wochenziele bzw. Etappen runter. Und was machst du mit dem 13. Wunsch? Den gebe ich immer ans Universum ab — darum kümmert es sich. Delegieren, sage ich nur. *Beispiel: Mein Wunsch ist es, wieder regelmäßig zu meditieren. Mein SMART-Ziel formuliere ich für den Monat dann so: Bis Ende Januar meditiere ich täglich morgens 15 Minuten, um in die Balance zu kommen und mental gestärkt in den Tag zu starten. S — Das Ziel ist spezifisch: täglich.M — Das Ziel ist messbar: morgens (bis zu) 15 Minuten.A — Das Ziel ist attraktiv: in Balance und mental gestärkt in den Tag starten.R — Das Ziel ist realistisch: momentan meditiere ich 7 Minuten. Um mich auf 15 Minuten zu steigern, muss ich pro Woche 2 Minuten länger meditieren. Das ist machbar.T — Das Ziel ist terminiert: bis Ende des Monats Ziele im Auge behalten und Ergebnisse festhalten Die dritte mögliche Falle: Ziele sind wie Kinder, die man aus den Augen lässt. Wenn es dann auf einmal ganz still wird, wissen wir, wir haben ein Problem. Wenn man Ziele aus den Augen verliert, dann vergisst man sie und am Ende steht man vor dem Problem, dass man sich keinen Millimeter auf sein Endziel zubewegt hat. Daher meine Strategie: die Ziele im Auge behalten und (Teil-)Ergebnisse festhalten. Dies tue ich, indem ich mein Ziel in einem Journal festhalte und die Ergebnisse tracke. Jeden Tag notiere ich mir, wie lange ich es geschafft habe zu meditieren. Jeden Sonntag reflektiere ich dann kurz die Woche: Fiel es mir leicht oder schwer? Hat mich vielleicht etwas Bestimmtes davon abgehalten? Gibt es andere Hürden, die ich überwinden muss? Passt es mir vielleicht besser, wenn ich abends meditiere, weil ich dann mehr Ruhe habe? Solche Fragen helfen, das Ziel ständig zu reflektieren. So erkenne ich, ob das Ziel in meinem Alltag integrierbar ist oder ob ich eventuell Anpassungen machen muss. Dein Ziel, dein Weg, dein Tempo Eine letzte Falle: Der Vergleich mit anderen. Passiert mir leider öfter als mir lieb ist. Daher habe ich stets mein Mantra parat: Mein Ziel, mein Weg, mein Tempo. Mein Vater würde noch eins draufpacken: Der Weg ist das Ziel! (Pssst, sagt ihm das nicht, aber er hat ja recht). Denn ich will das Leben in vollen Zügen genießen und nicht nur den Moment, wenn ich das Ziel erreicht habe. Ich sage nicht, dass Vorsätze (welche im Grunde Verhaltensänderungen sind) einfach umzusetzen sind. Ich glaube aber, dass wir, wenn wir den unnötigen Stress und den bissigen Ehrgeiz aus der Gleichung nehmen, entspannter und erfolgreicher Ziele umsetzen können. Mit viel Geduld (nicht gerade meine Stärke), Motivation, Rückschlägen und auch Zweifeln gehe ich meinen Weg weiter und gebe jedem Tag die Chance, der beste meines Lebens zu werden. Und wenn es nicht klappt? Der nächste Tag — die nächste weiße Seite — wartet nur darauf, von mir beschrieben zu werden. Ich kann es kaum erwarten. Was it really that bad?
 And could it be better?
 Well, I don’t know, but with you I still have hope
 That this could be my year. — Parachute

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Diagnose Krebs: Startschuss Leben

Diagnose Krebs: Startschuss Leben Ich bin Anna. Mit meiner Krebsdiagnose, kurz vor meinem 29. Lebensjahr, kam mein Leben, wie ich es bisher kannte, quietschend zum Halt. Ein uralter Instinkt übernahm die Kontrolle über meinen Körper und Geist: Überleben. Mental gestärkt durch den Krebs Den Krebs bekämpfen, besiegen und leben. Doch was dann? Wie sollte mein Leben mit und nach dem Krebs aussehen? Wollte ich — auf Teufel komm raus — wieder zurück in mein altes Leben? Würde das überhaupt gehen? Dank meiner Krebserkrankung habe ich mein Leben sortiert, umgekrempelt und Kontrolle zurückgewonnen. 3 Jahre nach der Diagnose bin ich endlich dabei, das Leben, welches ich mir immer gewünscht habe, zu verwirklichen. SPOILER ALERT: Der Krebs zeigte mir, wie. Krebs ist wie ein Scherbenhaufen Die Krebsdiagnose war wie eine Handgranate, die in mein Leben geworfen wurde. Mit der Explosion kam die Panik: Das Leben, was ich mir bis dahin aufgebaut hatte, fiel in sich zusammen und ich stand in Schockstarre inmitten des Scherbenhaufens. Doch nach einiger Zeit setzte sich der Staub und die Luft um mich herum wurde klarer. Langsam löste sich meine Starre und ich konnte mich umschauen. Das war nicht das Ende — ich lebte! Doch war es ein Leben, welches ich mir immer erträumt hatte? Schnell war klar, dass ich mich nicht der Ohnmacht, dem Leid, den Schmerzen hingeben wollte. Ich wollte Kontrolle über mich, meinen Körper und Geist und über mein Leben zurückgewinnen. Doch wie? Indem ich den ersten, kleinsten Schritt machte: Ich schaute genauer hin. Ich begutachtete meinen Scherbenhaufen — mein Leben — und begann alle Seiten zu betrachten: • Was ist heil geblieben? • Welche Scherben kann und möchte ich wieder zusammenkleben?• Was möchte ich in meinem Leben behalten?• Und was kann ich getrost aufkehren und für immer in den Müll befördern? Ich sage mir stets: Der Krebs hat mir viel genommen, er hat mir aber auch sehr viel gegeben. Durch die Diagnose habe ich mich mit mir selbst auseinandergesetzt, habe mein Leben genauer betrachtet und herausgefunden, was mir wirklich wichtig im Leben ist. Die Arbeit mit mir und meiner mentalen Gesundheit war für mich der Schlüssel zu meiner Gesundheit. Doch ehrlich gesagt: Es war kein leichter Weg. Ich war 29, ohne Haare und mit Narben auf meiner rechten Brust, ich war krankgeschrieben und fühlte mich wie eine 80-Jährige, ich lebte am Existenzminimum und mein damaliger Freund hat mich während der Chemotherapie verlassen. Ich war in meiner persönlichen Hölle angekommen. Vom Albtraum zum Traum Die Diagnose, die Behandlung, die Nebenwirkungen — der Albtraum schien einfach nicht enden zu wollen. Doch ich wollte aus dem Albtraum erwachen. Ich wollte einfach nur wieder gesund sein. Ein simpler Wunsch nach einem Zustand, den ich zuvor stets als gegeben hingenommen hatte. Doch Gesundheit ist nicht selbstverständlich. Ich habe die Kontrolle darüber, doch ich hatte sie für eine lange Zeit abgegeben. Mir wurde bewusst, dass Gesundheit ein natürlicher Zustand ist, den ich jedoch unterstützen kann, um ihn aufrechtzuerhalten. Zugegeben, äußere Umstände kann man nur bedingt beeinflussen, aber ich kann beeinflussen, was ich esse, was ich denke und wie ich handle. Doch auch das musste ich erst wieder „erlernen“. Ich war festgefahren in vielen Automatismen — der Autopilot steuerte mein Leben. Es war an der Zeit, das Lenkrad wieder selbst in die Hand zu nehmen. Auf meinem Weg der Genesung bekam ich Unterstützung von den unterschiedlichsten Menschen auf unterschiedlichster Weise. Von meiner Onkologin und meiner Heilpraktikerin Christel über Coaches bis hin zu alten und neuen Freunden sowie meiner Familie: Jeder dieser Menschen begleitete mich ein Stück des Weges, den ganzen Weg oder wurde erst später zu meinem Wegbegleiter. Auch wenn ich dem Krebs alleine gegenüberstand, war ich — und ich bin so dankbar dafür — niemals einsam und hatte stets Rückendeckung. © Ana Torres Ich erkannte schnell, dass die westliche Medizin mir lediglich bei meiner körperlichen Genesung helfen konnte. Medikamente behandeln Symptome, keine Ursachen. Langfristig war es daher mein Ziel, gesund zu werden und auch zu bleiben. Dazu gehörte auch die Auseinandersetzung mit meiner mentalen Verfassung: Hier herrschte zum Zeitpunkt der Diagnose pures Chaos. Doch durch Mentaltraining und während meiner Weiterbildung zum Health Coach nach meiner Behandlung lernte ich mentale Arbeit kennen und schätzen. Beim Mentaltraining stellte ich mir Fragen wie: Wer bin ich? Wer war ich vor dem Krebs und wer bin ich nun nach dem Krebs? Hat der Krebs etwas in mir ausgelöst, geweckt oder verändert? Wenn ja, was genau? Was sind meine Werte, meine Antreiber und meine Talente? Vermeintlich einfache Fragen. Doch das täuscht. Die Fragen gehen schnell in die Tiefe und legen Grundlegendes über einen selbst offen. „Sich selbst zu kennen, ist der Anfang aller Weisheit.“ – Aristoteles Der Krebs war der Startschuss, mich bewusster mit meiner mentalen Gesundheit zu befassen. Ich durchleuchtete mein Leben und langsam begann ich es wiederaufzubauen. Die immer wiederkehrende Frage: Was für ein Leben möchte ich denn nun wirklich leben? Vorsichtig fing ich wieder an zu träumen. Langsam wandelte sich der Albtraum in Träume. Was wünschte ich mir vom Herzen? Es begann simpel: Ich nahm mir ein leeres Blatt Papier und schrieb mir all meine Wünsche von der Seele. Da ich am Träumen war, spielten Geld und Plausibilität erst mal keine große Rolle. Ich ließ meine Gedanken fließen. Krebs ist eine Chance Das Papier füllte sich. Neben meinem größten Wunsch nach Gesundheit gesellten sich auch andere Wünsche auf das Blatt Papier. Der Prozess des Aufschreibens war für mich reinigend, befreiend und erlösend. Heute bin ich dabei, mein Leben so aufzubauen, wie ich es mir immer erträumt habe. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Ich weiß, dass es ein Prozess ist. Es ist eine Berg-und-Talfahrt. Doch es ist mein Weg. Interessanterweise waren meine Ziele und Träume nach der Erkrankung von ganz anderer Natur als vorher. Ich weiß auch, dass sie selbstverständlich nicht in Stein gemeißelt sind. Sackgassen, Umwege und Richtungswechsel gehören zum Leben dazu. Doch es erstaunt mich immer wieder aufs Neue, wie ich mich bereits — auch ohne große finanziellen Möglichkeiten — auf den Weg gemacht habe, diese Träume

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